Mondfinsternis 21. Januar 2019

Totale Mondfinsternis – Blutmond

Datum/Zeit
16. Mai 2022
04:00 - 06:00 Uhr

Veranstaltungsort
Aussichtsplattform vor dem Spiegelslustturm


Herzliche Einladung zum Open-Air-Planetarium auf dem Platz vor dem Spiegelslustturm!

 

15. Mai 2022, 18:30 Uhr:
Die Wetterprognose sagt eine trockene Nacht voraus mit guten Aussichten auf ziemlich klares Wetter. Die Gewitterwolken kommen erst im Laufe des Vormittags. Das OAP findet statt.

Bis zur totalen Bedeckung sichtbar

In den frühen Morgenstunden des 16. Mai gibt es eine Gelegenheit zur Beobachtung einer totalen Mondfinsternis.

Der Mond steht in den späten Nachtstunden dieser Vollmondnacht im Südwesten. Die Finsternis beginnt um 3:32 Uhr mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde; dies ist aber nur mit Messgeräten wirklich wahrnehmbar. Ab 4:27 Uhr fällt der Kernschatten der Erde auf den Mond, die partielle Verfinsterung beginnt. Und ab 5:28 Uhr ist der Mond komplett bedeckt.  Er erscheint in dieser Phase der Finsternis meist als Blutmond, da der rote Anteil des Sonnenlichtes durch die Atmosphäre der Erde abgelenkt wird und so auch im eigentlichen Erdschatten auf den Mond fällt. Das Maximum der Verdunklung – es findet um 6:11 Uhr statt – ist von Marburg aus nicht mehr sichtbar, der Mond geht um 5:37 Uhr bereits unter.

Auch die Mondfinsternisse der kommenden Jahre sind alle nur teilweise beobachtbar. Die nächste in voller Länge bei guten Wetter von Marburg aus sichtbare Mondfinsternis fällt auf den 20. Dezember 2029.

Warum erscheint der Mond manchmal so groß?

Die Bahn des Mondes um die Erde lässt sich näherungsweise durch eine Ellipse beschreiben. Somit ändert sich die Entfernung des Mondes zur Erde während seines Umlaufes. Steht der Mond dichter an der Erde, erscheint er etwas größer.

Doch wie starkt ist dieser Effekt eigentlich? Im Mittel beträgt der Abstand Erde-Mond 384 400 km. Der dichteste Abstand beträgt 356 400 km und die größte Entfernung 406 700 km. Die scheinbare Größe des Mondes, also die Winkelgröße der sichtbaren Mondscheibe, ändert sich im gleichen Verhältnis wie die Entfernung. Das heißt, die beobachtbare Größe des Mondes variiert um circa 14 %. Dies ist sehr gut beobachtbar, auch mit dem bloßen Auge. Am besten sieht man diesen Effekt durch den Vergleich von Mondaufnahmen zu verschiedenen Zeiten, die mit gleicher Brennweite der Optik aufgenommen wurden.

Steht der Vollmond dichter als 360 000 km zur Erde, nennt man dies eines “Supermond”. Der nächste Supermond fällt auf den 14. Juni, also auf den der Mondfinsternis folgenden Vollmond. Doch auch zur Mondfinsternis am 16. Mai steht der Mond nahe zur Erde. Seine Entfernung beträgt 362 132 km, also nur etwas weniger als die eines Supermondes. Auch diesmal ist der Mond besonders groß sichtbar.

Die Erde ist eine Kugel

Die Schattenspiele von Sonne, Erde und Mond sind schon in der Antike genutzt worden, um Kenntnisse über unser Sonnensystem zu gewinnen. Aristoteles beobachtete im vierten Jahrhundert v. Chr., wie bei einer Mondfinsternis der runde Erdschatten über den Mond zog. Er wusste: Nur eine Kugel wirft in jeder Stellung einen kreisförmigen Schatten, die Erde musste also Kugelgestalt haben!

Aristarch berechnete im 2. Jahrhundert v. Chr. aus Winkelpeilungen zum Mond und zur Sonne in der Halbmondstellung, der lunaren Dichotomie, das Verhältnis der Entfernungen von Mond und Sonne zur Erde. Aufgrund seiner dafür nicht ausreichend präzisen Messgeräte erhielt er zwar nicht die korrekten Werte, die Idee jedoch war genial. Aus seinen gefundenen Entfernungen und den relativen Größen des Mondes und des runden Erdschattens, den er bei einer Mondfinsternis beobachtete, berechnete er das Größenverhältnis Erde zu Mond. Sein Ergebnis war, dass die Erde etwa 2.85 mal so groß wie der Mond sei, der korrekte Faktor ist 3.67. Auch diesmal sind die Zahlenwerte nicht ganz richtig. Der Idee, die Größe des runden Erdschattens im Abstand des Mondes zur Erde zu vermessen, gebührt jedoch hohe Anerkennung.

Kommen Sie zum Spiegelslustturm

Bei klarem Himmel freuen wir uns ab ca. 4 Uhr morgens am Montag, den 16. Mai, gemeinsam mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe Astronomiegeschichte und Beobachtende Astronomie der Philipps-Universität Marburg und mit Mitgliedern der Volkssternwarte auf Ihren Besuch beim Spiegelslustturm! Dies ist der höchstgelegene Ort im Marburger Land und wir haben einen sehr guten freien Blick nach Südwesten und Westen.

Schauen Sie bitte hier auf dieser Webseite am Sonntag nach aktuellen Infos. Gegen Mittag bewerten wir das Wetter und werden Sie darüber informieren, ob wir in der kommenden Nacht vor dem Spiegelslustturm unsere Teleskope und Kameras aufbauen.

Das nächste OAP findet am Samstag, den 6. August, im Botanischen Garten der Universität statt. Zu dieser und weiteren „himmlischen“ Veranstaltungen in diesem Jahr finden Sie auf der Internetseite des Vereins „Parallaxe und Sternzeit e.V.“ rechtzeitig nähere Informationen.